Zusammenhang zwischen Kommunikationsmodell und Zeichenkritischer Theorie
Unsere Frage: Worüber macht jemand eine Aussage auf einem Bild, und wie macht er diese Aussage. (Wir brauchen ein "Umgangsmodell" für den Kommunikationsprozess) Diese Fragestellung hat den Vorteil gegenüber den anderen, dass sie ohne weiteres auf Kunstwerke der Kunstgeschichte angewandt werden kann und dass auch die Relation Kunstwerk-Empfänger angemessen berücksichtigt wird, wenn in der Frage "wie" nicht nur die Form erfragt wird, sondern ebenso die Frage nach den Ausdrucksmitteln und der damit verbundenen Wirkungsweise gestellt wird. Das "Wie" beantwortet letztlich immer der Empfänger.

 

Übersetzung des SAME-Modells in die Form der Zeichenkritischen Theorie:

Quelle

Sender

A/M

Empfänger

Feed-back

Die Äquivalente dieser Elemente werden in der Zeichenkritischen Theorie als "Wirklichkeitsebenen" beschrieben

O

O'

O''

O'''

O''''

Realität

Befindlichkeit

Formulierung

Wirksamkeit

kulturelles Netz

Die Wirklichkeitsebenen werden übersetzt in Aussageebenen, als das "Worüber" eine Aussage handelt

O-Aussage

O'-Aussage

O''-Aussage

O'''-Aussage

O''''-Aussage

Sachdarstellung, Bemühung um eine Sache

Selbstdarstellung, eigene Positionsbestimmung

Bemühung um die Form

Effekte haschen, Einflussnahme, Wirkung auf andere

Zitat/kulturelle Referenz

Die einfache Übertragung der Zeilen 1 und 2 (also Quelle bis Feed-back und O bis O'''') ist zwar so ohne weiteres nicht zu machen, aber als Hilfskonstruktion durchaus für das Verständnis nützlich. Im weiteren Verlauf der Lektionen wird dies deutlich werden. Selbstverständlich werden im weiteren Verlauf auch die "Wirklichkeitsebenen" und die Aussageebenen näher dargestellt.


zurück zu Lektionen