Vorbemerkung


Was von O, also der Realität, als O' im Bewusstsein erfasst worden ist, ist Grundlage dafür, was der Mensch dann wieder mitteilen will. Dieses Mitgeteilte, "Geäußerte" nenne ich in der Zeichenkritischen Theorie bekanntlich O''. O'' deswegen, weil es wiederum gegenüber O' grundsätzliche Unterschiede gibt, wie in Lektion 5 dargestellt wurde. 

Damit es allerdings überhaupt zu einer Mitteilung kommt, sind etliche Vorbedingungen notwendig. Sehr viel von dem was die Befindlichkeit ausmacht, wird nie Anlass sein für eine Kommunikation. Es bleibt Geheimnis, oder es ist so selbstverständlich, dass man nie darüber reden würde. Damit Gedanken, Ideen, Phantasien 'ausgedrückt' werden, bedarf es einer Absicht. Nur über eine Absicht hat der Mensch überhaupt das Bedürfnis seine innere Welt nach außen hin mitzuteilen. Absichten können der unterschiedlichsten Art sein, sie müssen aber immer durch etwas veranlasst sein, und sei es nur, eine Stille zu durchbrechen.

Eine Absicht entspringt somit einer Situation. Diese ist Anlass dafür, dass eine Äußerung getan wird. Diese Situation kann von innen kommen oder von außen. Wir können diese Situation den 'Kontext' nennen. Je mehr der Gesprächspartner diesen Kontext teilt, desto weniger Worte braucht man. Ganz viel an zwischenmenschlicher Kommunikation bedarf nur weniger Worte, um die gemeinte Qualität zu erfassen. Heute insbesondere wird eine Sprache kultiviert, die ganz dieser Kontextualität verpflichtet ist: "gib mal das Ding", "das ist aber cool", und derlei Begriffe mehr, sind so offen, dass sie nicht in der Lage sind, als Begriff wesentliche Informationen zu transportieren, und nur im Zusammenhang mit einem bestimmten, gemeinsamen Kontext sind sie verständlich. Diese Kontextbezug ist - wie in Lektion 8 dargestellt wurde, die Grundlage für die indexalische Wahrnehmungstendenz.

Wenn man dem Gedanken der Wirklichkeitsebenen und der Wahrnehmungsebenen mit den Wahrnehmungstendenzen eine Relevanz beimisst, dann ist es einigermaßen selbstverständlich anzunehmen, dass ein Autor die Welt so wie er sie sieht auch wieder zum Ausdruck bringen möchte.

Er wird also  versuchen, seine Wahrnehmungsintention mit seinem eigenen Modus und seiner eigenen Weise wieder einem Medium anzuvertrauen. 

Man kann dann die Vermutung äußern, dass es möglicherweise unterschiedlich geeignete Sprachformen geben wird, um diese Intentionen auszudrücken, dies ist aber nicht unser Thema hier. Wir werden uns mit den Besonderheiten der bildnerischen Sprache auseinandersetzen. 

Unsere Aufgabe wird sein darzulegen, wie sich eine Wahrnehmungsintention in eine Darstellungsweise und einen Darstellungsmodus übersetzen lässt.

Im Kopf eines jeden Menschen - und damit auch des Künstlers, der sich mit der (seiner) Wirklichkeit konfrontiert sieht, bilden sich die Wirklichkeitsebenen in einem jeweils individuell unterschiedlichen Gewichtung als erlebte Wirklichkeit ab. Der Künstler verfolgt nun bewusst oder unbewusst Ziele, die der Darstellung dieser erlebten Wirklichkeit zum Tragen verhelfen sollen.

Der Künstler "formuliert", gibt seinen Gedanken eine Form. Das, was er da formt, besitzt dann einen ganz wesentlichen Anteil in Bezug auf seine gestaltete Materialität, und einen anderen bezüglich seines "Motivs". Wir müssen also bei einem Werk der bildenden Kunst immer zwei Dinge genau unterscheiden und auch auseinanderhalten: Das Motiv und die Gestaltung. Der Begriff der Form hat hier seinen Ort. 'Form und Inhalt' sind Kategorien der Formulierung; 'Wesen und Gestalt' sind die entsprechenden Kategorien auf der Ebene der Realität.

Das Motiv ist das, was den Anlass für den Künstler darstellt, das was er gestalten will. Wir sind hier wieder bei der Frage "worüber will der Künstler eine Aussage machen"? Diese Frage ist analog zu dem Themenkomplex, den wir bei der Wahrnehmung als die Wahrnehmungsebene untersucht haben: "worauf lenkt der Mensch besonders seine Aufmerksamkeit?". (Dabei geht es aber nicht um Gegenstandsbereiche, wie wir gesehen haben, sondern um die Wirklichkeitsebenen.)

Die Gestaltung ist dann das, was analog zu den Wahrnehmungstendenzen (und Wahrnehmungsweisen) die Frage klären kann "wie hat der Künstler es wahrgenommen?", bzw. "wie stellt der Künstler sein Motiv dar?". Dies ist dann das Thema "Darstellungstendenzen".

Im Bereich der Aussageebenen werden wir dann logischerweise die verschiedenen O-Ebenen wiederfinden, denn über diese will der Künstler ja Aussagen machen, sie sind sein "Motiv".

Die im Bild erfassbaren Aussageebenen beziehen sich auf die materielle Realität in ihren vielfältigsten Ausprägungen und Beziehungen (O), dann auf die Repräsentation dieser Realität im Bewusstsein eines Menschen (O'), weiter beziehen sich diese Wirklichkeitsebenen auf die Möglichkeit, die interne Repräsentation der äußeren Realität als Sprache darzustellen (O''), und auf die intendierte Wirksamkeit dieser sprachlichen Produkte im Hinblick auf die Beeinflussung der Wahrnehmung der Rezipienten (O''').

Die auf den Rezipienten zielenden Aussageebenen sind zu differenzieren in viererlei Hinsicht: Eine erste Intention des Produzenten kann man dergestalt beschreiben, dass er sich lediglich eine wie auch immer geartete Wirkung auf den Betrachter vorstellt (O'''); dann der Versuch, den Rezipienten affirmativ einzubinden in das kulturelle Netz, und somit das Handeln des Rezipienten in eine ganz bestimmte Richtung zu beeinflussen, die dem kulturellen System dienlich ist (O''''), weiter dieses Denken und Handeln als kritisch reflektierbares Denken und Handeln vorzustellen (O'''''), und letztlich zu einem darauf bezogenen alternativen Handeln aufzufordern (O''' '''). Alle diese Rezipienten-orientierten Intentionen können ebenso emanzipatorisch wie manipulativ eingesetzt werden.

Es hängt von der individuellen Eigenart des Produzenten ab, inwieweit er diese Wirklichkeitsebenen bewusst oder unbewusst einsetzt und beherrscht. Die Wirklichkeitsebenen können sich in einem Werk als Aussageebenen in ganz vielfältiger Weise miteinander mischen.


Aussageebenen


O'' ist zuerst die Wirklichkeitsebene der Formulierung. Für das Verstehen der Zeichenkritischen Theorie birgt es eine gewisse Schwierigkeit, dass der Begriff O'' auch noch in der Form der Aussageebene (und später dann noch als Rezeptionsebene) auftaucht. Man muss sich das so vorstellen: Das auf der Wirklichkeitsebene vorliegende O'', also eine Mitteilung eines Menschen, ist grundsätzlich nur ein O'' also eine Formulierung. Als eine solche ist es völlig egal, worauf sich ihr Motiv bezieht, und wie sie gestaltet ist, in jedem Fall ist dieses sprachliche Produkt ein O''.

Nun kann aber dieses O'' von seiner Aussage her sich auf alle Wirklichkeitsebenen beziehen, es kann Aussagen machen zu allen Wirklichkeitsebenen, ohne dass es seinen eigenen Charakter, nämlich den eines O'' verlieren würde. 

Ein Schaubild kann dies verdeutlichen:

O  O’ O’’  O’’’ O’’’’ O’’’’’ O’’’ ’’’

 O'' bezieht sich auf ... und ist dann eine ...-Aussage

   

O’’

       
O-Aussage O'-Aussage O''-Aussage O'''-Aussage O''''-Aussage O'''''-Aussage

O''' '''- Aussage

O'' kann Aussagen zu allen Wirklichkeitsebenen machen. Diese Aussageebenen benenne ich nach der entsprechenden Wirklichkeitsebene. Also: "O-Aussage", O'-Aussage etc. Die Aussageebenen sind nie isoliert zu verstehen, sie bilden zusammen "Mischungsverhältnisse". Das Zusammenspiel der (zwei) wichtigsten Aussageebenen innerhalb dieses Mischungsverhältnisses nenne ich den Aussagemodus.

 


Die Aussageebenen im Einzelnen:

Die O-Aussage


Eine O-Aussage macht Aussagen über das, was außerhalb des menschlichen Bewusstseins existiert (und von diesem nicht verändert worden ist). Es ist also eine Beschreibung konkreter Sachverhalte, eine Darstellung von Gegenständen und Situationen, und diese Beschreibungen und Darstellungen sind in der Regel überprüfbar. Es ist eine Aussage über Realität in ihren vielfältigsten Ausprägungen und Beziehungen, wobei als Realität die Gesamtheit der natürlichen Prozesse und Seinsformen verstanden wird, unabhängig von menschlicher Beeinflussung (wobei dies selbstverständlich nicht denkbar ist...). Es ist eine 'Tatsachen-Aussage'

Beispiele: Landschaftsmalerei, Portrait, auch eine Landkarte, ein Lageplan.

Unsere Frage: erfahren wir etwas über die Realität oder eine reale Situation?

weitere Überlegungen und Beispiele zur O-Aussage


Die O'-Aussage


Wenn der Aussagende die eigene Person mit der eigenen Befindlichkeit, den eigenen Vorstellungen und Wertmaßstäben ins Zentrum der Aussage stellt, wenn die eigene (Selbst)wahrnehmung, die eigene Intentionalität zur Sprache kommt, dann haben wir es mit einer O'-Aussage zu tun. Es ist eine 'Positions-Aussage'.

Beispiele: Selbstportrait, in weiten Teilen der Expressionismus, die "individuellen Mythologien" u.a.

Unsere Frage: erfahren wir etwas über die Situation des Künstlers? Will er uns auf seine eigene (exemplarische) Befindlichkeit hin ansprechen?

weitere Überlegungen und Beispiele zur O'-Aussage 


Die O''-Aussage


Wenn eine Formulierung sich auf sich selbst bezieht, dann untersucht und gestaltet man die Sprache selbst. Im Rahmen von Bildsprache ist es die experimentelle Handhabung von Gestaltungsmitteln, es ist aber auch im ungegenständlichen Bereich die Arbeit mit den Ausdruckswerten des Materials und den anderen Gestaltungselementen. Wenn man das Augenmerk auf die Syntax lenkt, wenn man mit der Grammatik des Bildes arbeitet, dann hat man es mit einer O''-Aussage zu tun. 

Die O''-Aussage ist eine Aussage über die Sprachhandlung selbst. Die Intentionalität der Sprachhandlung bezieht sich auf den Akt der Sprachentwicklung und der Sprachfindung. Man kann dies nachvollziehen, wenn man daran denkt, wie man "korrekt" eine Bewerbung schreibt, wenn man das Schriftbild im Auge hat, wenn man sich beim Anziehen überlegt, welche Farben gut zueinander passen usw. 

Bei der Formulierung geht es selbstverständlich um die Form, inhaltslose Form ist Formalismus. (auch der Formalismus hat einen Inhalt, nämlich den, dass man vom Inhalt anlenken will...)

Bei dem Begriff der 'Formulierung' ist auch die Frage nach der Übersetzbarkeit von Sachverhalten in einen Begriff, in ein Zeichen, in einen Text enthalten. Dabei steht dann auch die Frage nach der Eigengesetzlichkeit der jeweiligen Sprache wieder im Zentrum. Hier geht es auch um die Überprüfung von O'' an O. "Ist der Begriff, den ich verwende, auch dem Sachverhalt angemessen? - Gibt es überhaupt einen Begriff für das, was ich aussagen will? Es ist eine 'Gestaltungs-Aussage', eine Diktion.

Beispiele: Die Lust am Experimentieren mit bildnerischen Mitteln, der besondere Verweis auf eine Technik, Materialkontraste, Mischtechniken, viele Formen des Dadaismus (Ursonate von Schwitters), u.a.

Unsere Frage: erfahren wir etwas über die Schönheit von Sprache? Werden wir auf die Brüchigkeit der Verknüpfung von Form und Inhalt hingewiesen?

weitere Überlegungen und Beispiele zur O''-Aussage


Die O'''-Aussage


Die intentionale Richtung einer O'''-Aussage geht in Richtung auf den Empfänger. Eine Wirkung, einen  Effekt auf den Empfänger auszuüben ist die vorrangige Absicht.

Im alltäglichen Kommunizieren ist diese Wirkung meist auch verbunden mit einer O''''-Aussage, so, dass der Empfänger auch (affirmativ) im Sinne der Aussage handeln soll. Bei Kunst-Bildern ist dies seltener der Fall, hier ist in der Regel die kontemplative, die genießerische, die bewusstmachende Wirkung intendiert. 

Es ist eine 'Effekt-Aussage'.

Beispiele: Im bildnerischen Bereich gehört dazu die "optische Täuschung", "the magic eye", aber auch das "Schöne". Im Bereich der Alltagskultur sind O'''-Aussagen als "Gespräch" zu finden, es ist der Krimi im Fernsehen, der Stammtisch, die Diskussion etc. Überall da, wo es um "Meinungsbildung" geht. Meinungsbildung als Vorform zu einer darauf bezogenen Handlung.  

Unsere Frage: erleben wir uns als direkt angesprochen? 

weitere Überlegungen zur O'''-Aussage


Die O''''-Aussage


Der Autor einer O''''-Aussage ist selbst eingebunden in die kulturelle Wirklichkeit, also das kulturelle Netz. Er erlebt dieses als positiv, als angenehm, es beschützt ihn vor dem Unbill von Natur und Zufall. Er profitiert vom Versicherungswesen, die Polizei beschützt sein Hab und Gut, seine Kinder gehen auf eine gute Schule. Der Supermarkt beliefert ihn mit allem Notwendigen, und mit den Aktiengewinnen vergrößert er sein Kapital. Sozusagen 'alles paletti'. Kommunikation in einem solchen System findet vorwiegend auf affirmativer Ebene statt, Neinsager sind suspekt, alle schauen das gleiche Fernsehprogramm (wenn auch auf verschiedenen Kanälen), jedes Grundstück hat seinen Gartenzwerg. Man ist 'in'. Eben im kulturellen Netz. Jede Aussage innerhalb dieses Systems stützt das System, es kommt zu keiner Verwirrung, man ist einfach happy. 

Die O''''-Aussage hat somit mehrere Komponenten:

Auf der Ebene des "Feedback" (im Sinne des allgemeinen Kommunikationsmodells) hat die O''''-Aussage zwei wesentliche Komponenten:

1. Bei einer Aufforderung zum Handeln ("heteromorphe" Antwort) finden wir all die Aussagen vor, wie Spendenaufrufe, Wahlpropaganda, selbstverständlich auch "Werbung" (im weitesten Sinne), die "Herausforderung", das "Rätsel", aber auch den "Befehl", die Anweisung. "Heteromorph" deswegen, weil die Antwort auf einem anderen Kanal erfolgt als die Rede.

2. Bei einer Aufforderung zum (verbalen) Antworten ("homomorphe" Antwort) finden wir die "Frage", den Streit, in der Musik die gemeinsame Improvisation, aber auch die Spiele in einer Liebesbeziehung.  "Homomorph" deswegen, weil die Antwort den gleichen Kanal benutzt wie die Rede. Man könnte sagen, die homomorphe Antwort sei "demokratischer".

Die O''''-Aussage bezieht sich auf ein schon Ausgesagtes (Referenz):

1. Im einfachen Fall handelt es sich hier um das "Zitat". Dieses kann in jeder Sprachform auftreten. Dabei stellen sich folgende Fragen: 

2. Alle relevanten Formulierungen, die eine Kultur ausmachen, (Die heilige Schrift, das Gesetzbuch, das Lexikon, der Atlas, Goethes 'Faust', die Mona Lisa, das Grundgesetz, die Schulfibel,...) sind Formulierungen, die in sich ein System ausmachen, ein sich selbst stützendes System. Man zitiert z.B. Goethe und dann 'stimmt es', weil Goethe zum kulturellen System dazugehört. Der Richter basiert seinen Richterspruch auf das Gesetz, welches er zitiert (nach § sowieso sowieso...). Der Pfarrer liest erst einmal einen Bibeltext, den es dann auszulegen gilt. Das Zitierte ist Grundlage des "Stimmigen".

Dieses 'sich Beziehen auf ein System des schon Ausgesagten' ist das eigentliche "kulturelle Netz". Darunter versteht man in der ZKT die Tatsache, dass gesellschaftliche Zusammenhänge so aufeinander bezogen sind, dass sie in sich einen Zusammenhalt haben, der völlig losgelöst von einer Referentialität auf O existieren kann. Das gesellschaftlich Formulierte wird zur Grundlage für darauf aufbauende weitere Formulierungen, ohne sicher überprüft zu haben, ob die erste Formulierung auch "stimmt". Das geschieht z.B. andauernd in der Erziehung, wo der Referent nicht der Zusammenhang der Sache ist, sondern die erzieherische Position. Jede gesellschaftliche Institution ist Teil dieses autoreferentiellen kulturellen Netzes. Die O''''-Aussage ist eine Aussage innerhalb des kulturellen Netzes, es ist eine kulturelle Verknüpfung.

Beispiele: siehe oben.

Unsere Frage: Sollen wir in ein bestehendes kulturelles System (affirmativ) eingebunden werden?

weitere Überlegungen zur O''''-Aussage 


Die O'''''-Aussage


Eine O'''''-Aussage lässt sich fassen in dem Begriff des intendierten "tu Buße". Wenn eine Aussage daraufhin zielt, dass der Rezipient in dem, was er bisher gemacht und für richtig gehalten hat irritiert wird, und er zu einer neuen Stellungnahme aufgefordert wird, haben wir es mit dieser Aussageebene zu tun. Es ist die Ebene der Aufforderung zur kritischen Unterscheidung, des Differenzierens und der inneren Veränderung. Häufig birgt eine Veränderung im Sinne eines neuen Lebensabschnittes oder auch eines neuen Wohnortes solche Möglichkeiten in sich. Man kann Rollenklischees aufgeben und einen neuen Anfang wagen. Damit gehen auch neue Überzeugungen und damit auch neue Aussagen einher. Die intendierte Veränderung kann sich auch gegen das Individuum richten z.B. in der Verführung, im Versuch eine regressive Abhängigkeit zu bewirken mit der Folge der Sucht auf O''' ''', im Extremfall in der Gehirnwäsche. Es ist eine Aussage, die auf Revision zielt.

Beispiele: Die Talkshow im Fernsehen gehört hierher, natürlich die Zeugen Jehovas mit ihrem Wachturm, das, was umgangssprachlich als "Kritik" verstanden wird, also die Aufforderung zu kritischem Denken, die ganze Erziehung und Pädagogik, das "Verbessern" von Menschen (in der Besserungsanstalt und im Resozialisierungsprozess). Selbstironie und Humor sind auch auf dieser Ebene beheimatet. Es ist die Aussage der Aufforderung zur Kritikfähigkeit, eine Anleitung zum Umdenken.

Unsere Frage: erfahren wir etwas über die Möglichkeit, unsere kulturellen Kontexte kritisch zu betrachten?

weitere Überlegungen zur O'''''-Aussage


Die O''' '''-Aussage


Eine O''' '''-Aussage intendiert die auf Grund von (kritischer)  Einsicht in das bisjetzige Handeln sich verändernde Handlungsfähigkeit des Rezipienten. Dies soll im positiven Fall zur Autonomie des Handelns führen im negativen zu dessen Manipulation. Es ist eine (missionarische) Aussage zu Klarheit und Autonomie. 

Beispiele: Psychoanalyse, möglicherweise Initiationsriten, der Aufklärungsfilm, u.a. 

Unsere Frage: erfahren wir etwas über unsere Möglichkeiten mit einer veränderten Einstellung neue Wege zu beschreiten?

weitere Überlegungen zur O''' '''-Aussage


Noch ein Schaubildchen, in dem noch einmal wesentliche Aspekte der Aussageebenen dargestellt werden.

Aussageebene Intention "zielt auf" positiv "zielt auf" negativ
O-Aussage Realitätsaussage "Das, was ist" Lüge
O'-Aussage Positionsbestimmung Selbstaussage, 'outen' Selbstbeweihräucherung
O''-Aussage Gestaltung Gesetz der Formulierung etwas schönreden
O'''-Aussage Effekt-Aussage Wirkung egozentrische Show
O''''-Aussage kulturelle Affirmation Gemeinschaft Vasallentreue
O'''''-Aussage Kritik, Revision kritisches Bewusstsein Gehirnwäsche
O''' '''-Aussage Mission Autonomie Hörigkeit