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Immer mehr Formulare, Anweisungen, Arbeitsbögen in der Schule etc. werden mit dem Computer ausgedruckt. Diese haben trotz des oft eher banalen Inhalts eine deutlich höhere Akzeptanz als die früher geläufigen hand- oder schreibmaschinengeschriebenen Unterlagen. 

Interessant dabei ist, dass jede menschliche Spur dabei ausgelöscht ist. Der Herstellungsprozess selbst, der sogar noch eher bei der Fotokopie in Erscheinung tritt, ist hier völlig verschwunden. Das Ding kommt aus dem "Nichts", d.h. es kommt aus einer "indexlosen" Situation, gibt kein Drumherum das einem Informationen zur Entstehungssituation vermitteln könnte. So ein Arbeitsblatt also ist eine "Erscheinung". In diesem Sinn ist es den indirekten Medien gleich, die auch keine indexalischen Hinweise zur Entstehungssituation vermitteln und insofern in die aktuelle Situation des Empfängers "hineinplatzen". Sie sind unbegründet, ohne Anfang und Ende, reproduzierbar.

(Die Geschichte der Mythen lehrt, dass immer dann, wenn der Mensch Wahrnehmungen hat, deren Ursachen er nicht begreift, er daraus einen Gott macht (Donar). Erst durch die Einsicht in die Zusammenhänge wird das "entmystifiziert". Die rückwärts gerichtete Entwicklung geschieht jetzt beim Computer: der Mensch selbst schafft sich undurchschaubare Dinge, die er dann vergöttern kann.)

Zurück zum Lehrer:

Der ist natürlich froh, wenn er in der dummen Schule, wo er ständig was vermitteln soll, und wo ihm die Brüchigkeit seines Wissens zumindest unterbewusst klar ist, er diese Brüchigkeit durch glänzende Form kaschieren kann, teilhaben kann an der ewigen Wahrheit die ihm der Gott Computer schenkt.